„Eine Orgelreise durch das Europa des 16. bis 18.Jahrhunderts“

Entspannt Platz nehmen, die Augen schliessen und sich verzaubern lassen von den herrlich Klängen der Metzler-Orgel in der Katholischen Kirche Peter und Paul in Frick – das ist das Motto des diesjährigen Bettagkonzerts am Sonntag, den 15.September, 17.00 Uhr.
Der international bekannte Basler Organist Jörg-Andreas Bötticher nimmt die Besucher mit auf eine musikalische Reise quer durch Europa mit bekannten und weniger bekannten Kompositionen von Meistern aus der Renaissance, des Barock bis hin zur Wiener Klassik.
Der abwechslungsreiche Trip beginnt im sonnigen Venedig direkt neben dem Markusdom, wo Marco Antonio Cavazzoni (1490-1560) mehrere Jahre tätig war. Sein Stück „Recercare primo“ aus einer Sammlung von Werken für Tastinstrumente besticht durch eine filigrane, melodische Farbgestaltung, beeinflusst auch von der Form der Motette.
Von Italien aus ist es nicht weit nach St. Gallen zu Fridolin Sicher (1490 – 1546) und dessen innigen „Salve Regina“.
In Basel dürfen sich die Gäste auf zwei Tänze aus der Sammlung des früh verstorbenen Bonifacius Amerbach (1513 – 1535) freuen, in Nürnberg auf eine meditative Choralbearbeitung „Wir glauben all an einen Gott“ von Leo Hassler (1564 – 1612).
Stimmungsvoll leicht danach die kreativen Variationen zum niederländischen Volkslied „Under een linde groen“ von Jan Pieterzoon Sweelinck (1561 – 1621), verehrt auch als „Orpheus von Amsterdam“ und bekannt für seine überragende Orgelkunst. Als Komponist und Pädagoge hat er nachhaltig die norddeutsche Musikgeschichte mitgeprägt, verband Elemente der Virginalmusik mit dem spanischen und italienischen Orgelstil.
Einer seiner Schüler war Paul Siefert (1586 – 1666) aus Danzig, von dem das „Benedicam dominum“ zu hören sein wird.
Fantasiereich, sanft bittend ist die Choralbearbeitung „Vater unser im Himmelreich“ von Georg Böhm (1661 – 1733), ein leises, nachdenkliches Bild über den wechselvollen Gang des Lebens.
Paris empfängt die Zuhörer mit einer prachtvollen Interpretation des „Dialogue3.Livre“ in Noten gesetzt von Louis Marchand (1669 – 1732).
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) war in seinen letzten zehn Lebensjahren Bürger der Stadt Wien und tätig als freischaffender Komponist. Herrlich sein melodiöser Musikstil, geprägt von italienischer Leichtigkeit. Das lieblich - sanfte Intermezzo „Andante F-Dur“ erinnert ein wenig an Papageno aus der „Zauberflöte“.
Natürlich geben sich an diesem Konzertnachmittag auch zwei Vertreter der Bach-Familie ein Stelldichein. Altmeister Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) mit dem atemberaubenden „Adagio in a“, sein zweitältester Sohn Carl Philipp Emanuel (1714 – 1788) mit einer Sonata.

Professor Jörg Andreas Bötticher studierte Alte Musik und erkundete die Musik des italienischen Frühbarocks. Als Organist in der Predigerkirche Basel ist er dort auch künstlerischer Leiter der Abendmusik. Er ist Professor für Cembalo und Generalbass an der Schola Cantorum Basiliensis, publiziert, gibt Kurse, hält Vorträge, konzertiert weltweit als Solist oder gemeinsam mit verschiedenen Orchesterformationen. Bei internationalen Wettbewerben ist er als Juror gefragt.
2020 wurde Bötticher für seine Tätigkeit in Forschung und Musikpraxis mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.      

Freier Eintritt, Kollekte zur Deckung der Unkosten.