Jugendchor Gipf-Oberfrick, Musical «De Träumer»

Grossartiges Musical des Jugendchors Gipf-Oberfrick

Am Samstag, 21. Oktober und Sonntag, 22. Oktober lud der Jugendchor Gipf-Oberfrick zum Musical «De Träumer» ein. Vor zweimal voll besetzter Kirche sangen und spielten sich die Kinder und Jugendlichen unter der Leitung von Marcel Hasler in die Herzen der Zuschauer. Langanhaltender Applaus war der verdiente Lohn für das Üben und Proben in einer Lagerwoche.

Das Musical entführt die Zuschauenden in die Welt des alten Orients, in die Anfänge der Geschichte Israels wie die Bibel sie berichtet. Jakob hat zwölf Kinder, von denen Josef sein Lieblingssohn ist. Das erregt den Neid der Geschwister und als Josef noch von Jakob ein schönes Kleid geschenkt bekommt und von Träumen erzählt, die ihn über seine Geschwister stellen, sinnen sie auf Rache. Sie werfen Josef in einen Brunnen und verkaufen ihn als Sklaven. Die Angst kommt gut im Lied zum Ausdruck: «D’Angscht ich do, ob Gott mi ächt no hört. D’Angscht ist do, i bi total verstört». Aber Josef hält noch fest an der Hoffnung «Du Gott losch mi nid allei und machsch mi einisch wieder frei.» Solisten wechseln sich ab mit dem Chor und es ist erstaunlich mit welcher Sicherheit die Kinder singen und den richtigen Ton treffen. 

In Ägypten macht Josef als Sklave Karriere, bis ihn die Frau seines Besitzers übel verleumdet. Wieder sitzt Josef gefangen. Bewegend das Lied: «Alles het me gno, mini Heimat, alles het me gnoh, mini Ehr, mini Freiheit ...» Und trotzdem singt Josef: «Niemer cha ihn näh, min Glaube, niemer cha ihn näh mini Hoffnig, niemer cha ihn näh, min Gott.» 

Noch einmal nimmt die Geschichte eine gute Wendung. Weil er Träume richtig deutet, wird der Pharao auf Josef aufmerksam und macht ihn zu seinem Stellvertreter. Er ist verantwortlich für die Versorgung der Bevölkerung in der Hungernot. In der Not kommen die Geschwister Josefs nach Ägypten, erkennen ihn aber nicht. Josef testet sie, ob sie sich verändert haben, gibt sich dann zu erkennen und vergibt das Unrecht.» Dä wo vergit, dä gschpürt en neue Morge und er het neui Hoffnig, neue Muet. Und plötzlich löset sich all sini Sorge. Vergä, das tuet eifach guet.» Es ist einer von mehreren Ohrwürmern in diesem Musical mit einer Botschaft, die heute in unserer Welt hoffentlich Gehör findet. 

Es war eine äusserste gelungene Darbietung des Jugendchors. Neben den 16 Liedern, die die Kinder darboten, und den vielen Schauspieltalenten, die zu loben sind, zeigen die Kostüme, Kulissen und Requisiten, die selbst hergestellt wurden, viel Liebe zum Detail und Kreativität. Es ist faszinierend, wie es der Jugendchor schafft, jedem und jeder ihren Platz einzuräumen, dem 6-jährigen Mädchen, das mit grossem Ernst die Machtinsignien für Josef bringt, ebenso wie der 18-jährigen Sängerin im Chor. Auch zu erwähnen sind die jungen Erwachsenen, die dem Jugendchor entwachsen sind und nun in der Bühnentechnik, der Regie und der Musik Verantwortung übernehmen. Es war das 10. Projekt Herbstlager und Musical des Jugendchors Gipf-Oberfrick und für die Zuschauer ist zu hoffen, dass noch viele weitere folgen werden.